Geschichte

Name

Der Ortsname setzt sich zusammen aus dem Grundwort -berg oder -burg und aus dem Bestimmungswort Regil. Das Wort Regil ist als ein Personenname anzusehen. Das Bestimmungswort kann auf eine Burg hindeuten, zumal in früheren Jahrhunderten der Name gelegentlich auch mit dem Grundwort -burg vorkam. Wenngleich heute keine Burg bei dem Ort nachzuweisen ist, könnte er dennoch bei einer inzwischen vollkommen verschwundenen Burg entstanden sein. Der Name bedeutete demnach Burg des Regil. Zuerst erscheint der Ortsname als Reilsperg in einer Originalurkunde aus dem  Landesarchiv Speyer, die zwischen 1432 und 1462 ausgestellt wurde. Weitere Namensformen kommen u. a. vor: Relsburg (vor 1491), Relspergck (1555), Reylsberg (1560), Regelspurg (1565), Rölsberg (1824)  (Vgl. Dolch/Greule 1991 S. 386)

Wappen

Das Wappen zeigt auf grünem Grund über einem silbernen Dreiberg zwei gekreuzte silberne Ähren. Diese Darstellung soll auf die Lage des Dorfes in der gebirgigen Gegend hinweisen und auf die Landwirtschaft, die bis weit ins 20. Jahrhundert hinein als Haupterwerbszweig galt.

Geschichte

Vor- und Frühgeschichte

Aus der Stein- Bronze- und Eisenzeit liegen uns direkt aus dem Bereich der Gemarkung Relsberg keine Nachrichten über Funde vor. Dennoch war in der Vorzeit das Gebiet rings um den Ort von Menschen bewohnt. In der Gemarkung der Nachbargemeinde Einöllen wurden, im Grenzbereich zur Gemarkung von Relsberg hin, im frühen 20. Jahrhundert 15 Steinbeile gefunden. Außerdem sollen mehrere Grabhügel aus diesem Bereich inzwischen verschwunden sein.

Mittelalter

Ein genauer Zeitpunkt für die Gründung des Ortes ist nicht festzustellen, wahrscheinlich entstand die Siedlung erst im hohen Mittelalter, vielleicht im 12. Jahrhundert um eine damals bestehende Burg. 1258 wird ein ein Ritter Godfried von Rulsberg genannt, der ein Burgmann auf der Burg Lichtenberg war und als Zeuge in einer Urkunde des Grafen von Veldenz erscheint. Diesen Hinweis gibt nur Michael Frey ohne Quellenangabe und ist deshalb nicht nachzuprüfen. Ansonsten war die Ortsgeschichte eng mit der Geschichte des unweit entfernt gelegenen Ortes Reipoltskirchen verbunden. (s. dort) Danach gehörte er im 14. Jahrhundert den Grafen von Hohenfels, im 15. Jahrhundert zu der Herrschaft Hohenfels-Reipoltskirchen. Nach alten Urkunden besaß das Kloster Otterberg umfangreiche Rechte in Relsberg. So heißt es in einer Zusammenstellung der Abgaben, die dem Kloster zu leisten waren: „Item zu Reilsperge hän wir ein Dritteil am Zehenden“. (1432-1462) Aus einer Rechnung, die um 1555 ausgestellt wurde, wird ein „Peter von Relspergck“ erwähnt, der für eine bestimmte Menge Wachs zwei Albusse zu zahlen hatte.

Neuzeit

Ein bedeutender Herr von Reipoltskirchen im 16. Jhd. war Johannes, der als junger Ritter zeitweilig das Heer Franz von Sickingens anführte. Seine Schwiegertochter Amalia heiratete in zweiter Ehe den Grafen Philipp I. von Leiningen-Westerburg, der in allen seinen Besitzungen und auch in der Herrschaft Reipoltskirchen die Reformation einführte. Amalie vermachte 1603 die Herrschaft Reipoltskirchen ihren Brüdern Sebastian († 1619) und Emich († 1628). In der Folgezeit kam es zu weiteren Aufteilungen der Herrschaft, die dadurch oft mehreren Herren unterstand, in sich aber ein geschlossenes territoriales Gebilde blieb. Zu nennen sind die Herren von Löwenhaupt und von Manderscheid-Keil, der Freiherr von Hillesheim († 1748), der Graf von Ellradt († 1767), schließlich Caroline von Isenburg, eine natürliche Tochter von Carl Theodor, dem letzten Kurfürsten von der Pfalz.

Neueste Zeit

Französische Revolutionstruppen nahmen 1793 die Herrschaft Reipoltskirchen in Besitz und damit auch das Dorf Relsberg. Die Bevölkerung musste sich an der Zahlung von Kontributionen beteiligen. 1799 löste Frankreich die alten Herrschaften auf, damit auch die Herrschaft Reipoltskirchen. Relsberg gehörte nun innerhalb der Französischen Republik zur Mairie Hefersweiler, zum Canton Wolfstein, zum Arrondissement Kaiserslautern und zum Département Donnersberg. Nach der Rückeroberung des linksrheinischen Deutschlands 1814 durch preußische, österreichische und russische Truppen fiel die Gegend nach einer Übergangszeit an das Königreich Bayern. Relsberg lag nun innerhalb des Baierischen Rheinkreises im Kanton des Landcommissariats Kusel und gehörte zur Bürgermeisterei Hefersweiler. Das Dorf blieb bei Bayern bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges und kam dann in der Bundesrepublik Deutschland zum Land Rheinland-Pfalz. Bei der Territorial- und Verwaltungsreform von 1968 wurde es innerhalb des Landkreises Kusel im Jahr 1972 als selbstständige Ortsgemeinde der neu gegründeten Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein zugeordnet.

Bevölkerung

Bis ins 20. Jahrhundert hinein lebte der größten Teil der Bewohner von der Landwirtschaft. Allerdings zogen auch von hier, wie aus vielen anderen Orten des Westrichs, Musikanten aus, um in der weiten Welt ihr Brot zu verdienen. Der größte Teil der Erwerbstätigen muss heute zur Arbeit auspendeln, u. a. nach Kaiserslautern, Wolfstein, Lauterecken. Früher bestanden innerhalb des Ortes geringe Erwerbsmöglichkeiten neben der Landwirtschaft durch das Handwerk, auch in benachbarten Steinbrüchen und Bergwerken. Während das ganze 19. Jahrhundert hindurch ein beständiger Anstieg der Bevölkerungszahlen festzustellen war, kam es im 20. Jahrhundert zunächst zu einem allmählichen, zuletzt aber zu einem gravierenden Abstieg. Während um um 1900 etwa 300 Einwohner gezählt wurden, leben jetzt rund 200 Menschen im Ort, so viele wie zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Quelle: https://www.regionalgeschichte.net/pfalz/relsberg/geschichte.html