Kirchengemeinde

Seit jeher gehörte Relsberg sowohl kirchlich als auch herrschaftlich zu Reipoltskirchen. Die Bewohner – Untertanen und Leibeigene – folgten in Glaubensfragen stets der Konfession ihrer Herren: Mal katholisch, mal evangelisch, spĂ€ter wieder katholisch, je nachdem, welcher Religion die Herrschaft von Reipoltskirchen anhing. Die katholischen GlĂ€ubigen zĂ€hlten von Anfang an zur Kirchengemeinde Reipoltskirchen, und das ist bis heute so geblieben.

Im Visitationsprotokoll von 1584 wird ein Hans Schumacher aus Relsberg als Presbyter erwĂ€hnt, der eine Aussage zur kirchlichen Lage in Niederkirchen machte. Dies lĂ€sst darauf schließen, dass zu dieser Zeit die lutherischen GlĂ€ubigen bereits zur Gemeinde Niederkirchen gehörten. Möglich ist allerdings, dass es sich dabei lediglich um die Leibeigenen des Herzogtums ZweibrĂŒcken handelte, wĂ€hrend die lutherischen Untertanen von Reipoltskirchen der Pfarrei Rathskirchen zugeordnet waren.

Nach dem Ende des DreißigjĂ€hrigen Krieges im Jahr 1648 wurde die individuelle GlaubensausĂŒbung erlaubt. Im Jahr 1788 schlossen sich schließlich auch die lutherischen GlĂ€ubigen aus Reipoltskirchen der Kirchengemeinde Niederkirchen an.

Mit der pfĂ€lzischen Kirchenunion von 1818 wurden die lutherischen und reformierten Gemeinden zur Evangelischen Kirche der Pfalz zusammengefĂŒhrt. Relsberg blieb weiterhin Teil der Pfarrei Niederkirchen – bis 1968, als die Kirchenleitung in Speyer eine Neuordnung der Bezirke beschloss. Infolgedessen wechselten Heimkirchen nach Niederkirchen, Wörsbach nach OlsbrĂŒcken und Relsberg zur Pfarrei Einöllen.

Als die Pfarrei Einöllen im Jahr 2018 aufgelöst wurde, sprach vieles aus kirchengeschichtlicher Sicht fĂŒr eine RĂŒckkehr zu Niederkirchen. Das Presbyterium entschied sich entsprechend, und seit dem 1. Januar 2018 gehört Relsberg wieder zur Kirchengemeinde Niederkirchen.

Autor: Rudi Hentzel 2025